Zeno-Karl-Schindler-Preis für deutsche Literaturwissenschaft

Der Zeno-Karl-Schindler-Preis für deutsche Literaturwissenschaft wird jeweils im Rahmen der SAGG-Mitgliederversammlung verliehen. Mit dem Preisgeld von 10'000 CHF soll eine junge Wissenschaftlerin oder ein junger Wissenschaftler vornehmlich aus der Schweiz Unterstützung finden, die oder der mit einer hervorragenden Leistung auf dem Gebiet der Literaturwissenschaft oder deren Vermittlung aufgefallen ist (z. B. durch eine Dissertation oder Habilitation) und dadurch ermutigt werden, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.
In zwei von drei Jahren zeichnet die Jury – zusammengesetzt aus von der SAGG gewählten anerkannten Forscherpersönlichkeiten aus der Schweiz und dem Ausland – Leistungen auf dem Gebiet der mediävistischen Germanistik aus und prämiert im dritten Jahr einen neugermanistischen Beitrag. In Ausnahmefällen kann der Preis auch bereits verdiente Persönlichkeiten der deutschen Literaturwissenschaft für ihr Lebenswerk oder ausserordentliche Leistungen ehren.

 

Ausschreibung 2025: Neuere deutsche Literaturwissenschaft

2025 wird die SAGG bereits zum zwanzigsten Mal im Rahmen ihrer Jahrestagung den von der Zeno Karl Schindler-Stiftung gestifteten ZKS/SAGG-Preis für deutsche Literaturwissenschaft verleihen dürfen. In diesem Jahr soll nach zwei Preisen, die an die Germanistische Mediävistik gingen, eine herausragende Leistung auf dem Gebiet der Neueren deutschen Literatur ausgezeichnet werden. Mit dem Preisgeld von 10'000 sfr soll eine junge Wissenschaftlerin oder ein junger Wissenschaftler vornehmlich aus der Schweiz Unterstützung finden, die oder der mit einer exzellenten Leistung im genannten Fach aufgefallen ist (in der Regel durch eine Dissertation; Habil. ausgeschlossen) und dadurch ermutigt werden soll, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

 

Zur Erinnerung: In zwei von drei Jahren zeichnet die international besetzte Jury innovative Arbeiten auf dem Gebiet der Germanistischen Mediävistik aus und prämiert im dritten Jahr einen neugermanistischen Beitrag. In Ausnahmefällen kann der Preis auch bereits verdiente Persönlichkeiten der deutschen Literaturwissenschaft für ihr Lebenswerk oder außerordentliche Leistungen ehren.

 

Vorschläge (natürlich nicht sich selbst betreffend) sind von zumindest promovierten Mitgliedern germanistischer Universitätseinrichtungen der Schweiz bis zum 15. März 2025 per Mail an Prof. Dr. René Wetzel (Rene.Wetzel@unige.ch) zu richten, der auch für weitere Auskünfte zur Verfügung steht.

 

Dem Vorschlag müssen (ausschließlich in elektronischer Form) neben der zu begutachtenden Arbeit ein begründender Kurztext, ein oder mehrere Gutachten, ein Curriculum vitae mit Schriftenverzeichnis des Kandidaten bzw. der Kandidatin angehängt werden. Auf Verlangen können in der Folge bis zu drei (aus)gedruckte Exemplare der Arbeit eingefordert werden.

 

Preisträgerinnen und Preisträger

2024: Dr. Christoph Hössel (Universität Trier) für seine Dissertation »leccia ende lernunga. Die altsächsische Griffel- und Farbstiftglossen der Handschriften Düsseldorf, ULB Ms. B 80 und Ms. F 1 (Leihgaben der Stadt Düsseldorf) aus dem Kanonissenstift Essen und die Überlieferung des Altsächsischen« (verteidigt an der Universität Zürich). 

 

2023: Dr. Laura Velte (Universität Zürich) für ihre Dissertation »Sepulkralsemiotik. Grabmal und Grabinschrift in der europäischen Literatur des Mittelalters« (Bibliotheca Germanica 76), Tübingen 2021.

 

2022: Dr. Cornelia Pierstorff (Universität Zürich) für ihre Dissertation: »Ontologische Narratologie. Welt erzählen bei Wilhelm Raabe.« Berlin 2022 (= Studien zur deutschen Literatur 229).

 

2021: Dr. Stephan Lauper für seine Dissertation »Das Briefbuch der Strassburger Johanniterkommende Zum Grünen Wörth (Strassburg, Archives départementales du Bas-Rhin, Cod. H 2185). Untersuchungen und Edition«

 

2020: Dr. Eva Locher  für ihre Dissertation »Kohärenz und Mehrdeutigkeit. Fallstudien zur Poetik mittelhochdeutscher Sangspruchdichtung am Beispiel Rumelants von Sachsen«  (verteidigt Univ. Zürich, 29/01/2020)

 

2019: Dr. Claudia Keller (Universität Zürich) für ihre Dissertation »Lebendiger Abglanz. Goethes Italien-Projekt als Kulturanalyse«

 

2018: PD Dr. Kathrin Chlench-Priber für ihre Berner Habilitationsschrift »Die Gebete Johanns von Neumarkt und die deutschsprachige Gebetbuchkultur des Spätmittelalters«

 

2017: Dr. des. Richard F. Fasching für seine Fribourger Dissertation »Die vierzig Myrrhebüschel vom Leiden Christi. Untersuchung, Überlieferung, Edition«

 

2016: Dr. Michael Dominik Hagel für seine Neuenburger Dissertation »Fiktion und Praxis. Eine Wissensgeschichte der Utopie 1500-1800« (erschienen Göttingen 2016)

 

2015: Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Alois M. Haas für sein reiches Lebenswerk und seine Verdienste für das Fach, insbesondere für die Mystikforschung

 

2014: Dr. Nicole Eichenberger für ihre Freiburger Dissertation »Geistliches Erzählen. Zur deutschsprachigen religiösen Kleinepik des Mittelalters« (erschienen Berlin u.a. 2015 als Bd. 136 der Reihe »Hermaea N.F.«)

 

2013: Dr. Magnus Wieland (Schweizerisches Literaturarchiv) für seine Zürcher Dissertation »Vexierzüge. Jean Pauls Digressionspoetik« (Hannover 2013)

 

2012: PD Dr. Stefan Matter für seine Freiburger Habilitationsschrift von 2011 »Reden von der Minne. Untersuchungen zu Spielformen literarischer Bildung zwischen verbaler und visueller Vergegenwärtigung anhand von Minnereden und Minnebildern des deutschsprachigen Spätmittelalters«

 

2011: Dr. Réjane Gay-Canton für ihre Dissertation »Entre dévotion et théologie scolastique. Réceptions de la controverse médiévale autour de l’Immaculée Conception en pays germaniques« (Diss. Genève 2008, erschienen 2011 bei Brepols als Bd. 11 der Reihe »Bibliothèque d’histoire culturelle du moyen âge«)

 

2010: nicht verliehen

 

2009: PD Dr. Sabine Griese und Dr. Robert Schöller

 

2008: Prof. Dr. Walter Haug, postum für sein Lebenswerk in der germanistischen Mediävistik

 

2007: Lucas Marco Gisi für seine Berner Dissertation »Einbildungskraft und Mythologie. Die Verschränkung von Anthropologie und Geschichte im 18. Jahrhundert« (erschienen 2007 bei de Gruyter als Bd. 11 der Reihe »Spectrum Literaturwissenschaft«)

 

2006 an Katharina Mertens Fleury für ihre Freiburger Dissertation »Leiden lesen. Bedeutungen von compassio um 1200 und die Poetik des Mit-Leidens im ›Parzival‹ Wolframs von Eschenbach« (erschienen 2006 bei de Gruyter als Bd. 21 der Reihe »Scrinium Friburgense«)